Mittwoch, 27. Februar 2008

Antworten gesucht ;-)) Wie wünschen sich Leser "ihren" Wissenschaftsblog?

Die Bloggergemeinde ist damit beschäftigt zu bloggen und die Leser lesen.....Ob ich diesen Blog wieder schließen soll ? Viele sagen, die Frage sei hochspannend. Daher frage ich noch einmal nach, bevor ich hier die Pforten schließe ;-)) und mache also noch einmal einen Versuch:

Wie wünschen sich die "Wissenschaftsblogs-Leser" ihren Wissenschaftsblog?

Dabei sind mit "Leser" all jene gemeint, welche Wissenschaftsblogs als Leser aufsuchen, d.h. natürlich auch Leser, welche selbst einen Wissenschaftsblog betreiben;-))

Je mehr Kommentare (gerne auch lange K.) hier gesammelt werden können, um so besser.....

LG
Monika

Donnerstag, 21. Februar 2008

Unser Diskussionsthema: Steuerzahler+ Wissenschaft

Wir hatten ja die Frage bzgl. einer freien Zugänglichkeit von "Wissenschaft" diskutiert. Ich möchte euch auf zwei sehr gute Beiträge zu diesem Thema von Marc (wissenswerkstatt) aufmerksam machen. Was sagt ihr dazu, wenn man hier die von Marc aufgezeigten Hintergründe in die Überlegungen mit einbezieht?
1. Der weite Weg von der Einstellungs- zur Verhaltensänderung "Hürden auf dem Weg zu Open Access": hier
2.Ein kleiner Schritt für Harvard, ein großer Schritt für die freie Wissenschaft "Eine Harvard-Fakultät stellt Publikationen auf einem Open-Access-Server zur Verfügung": hier

Dienstag, 19. Februar 2008

Wissenschaftsblogger* auf der Suche nach Identität?

Die Wissenschaftsbloggerszene ist recht bunt. Sie bewegt sich zwischen unterhaltsamen Tagebucheinträgen mit wissenschaftlich "gefärbten" Gedankenblitzen, der Weitergabe von "Wissenschaftsnachrichten" bzw. von Nachrichten welche im "Gewand der Wissenschaft" Banales präsentieren, andere wagen sich mutig in fremde Wissenschaftsgefilde, wieder andere bloggen über Gott und die Welt im Glauben durch ein (fach-)wissenschaftliches Studium zur wissenschaftlichen Analyse eines jeden Gegenstandes befähigt zu sein.( Besonders waghalsige versuchen dies auch ohne wissenschaftlichen Hintergrund).

Es gibt auch Wissenschaftsblogger, welche sich bereits auf bestimmte Themen spezialisiert haben und eben mit wissenschaftlichem Hintergrund darüber bloggen. Die reinen Wissenschaftspuristen und wohl auch die ganz mutigen präsentieren ihr Wissenschaftsgebiet so, wie die Science Community es erschaffen hat: in Fachsprache und interessierenden Fachinhalten "pur". Nicht zu vergessen jene Wissenschaftsblogger, welche ihrem Leserkreis besonderen Respekt zollen und - dank ihrer persönlichen Gabe - auch so schreiben (können), dass Wissenschaft(liches) für den interessierten Leser auch ohne Abitur verständlich und nachvollziebar wird.

Meine Beobachtungen der Wissenschaftsbloggerszene sind mit Sicherheit ergänzungsbedürftig. Anbei die "Reinformen" der Szene. Diese sind allerdings eher theoretischer Natur, die echte Wissenschaftsbloggerszene betreibt eine "Mischkultur" mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen aus den "Reinformen" ;-))

1. Der "Tagebuchschreiber"
Merkmal: Blog enthält keine, ein wenig oder viel Wissenschaft....Oft gibt es nur sehr kurze Nachrichten. Der interessierte Leser findet dort alle möglichen, relativ kurz gehaltenen Einträge, eben Gedanken eines Wissenschaftlers zu allerlei Themen.

2. Der wissenschaftliche "Gedankenblitzer oder der "Wissenschafts-Wiederkäuer"
Merkmal: Blog enthält Nachrichten, welche bereits bei Feed-Nutzern mehrfach im "Internet-Feeds-Briefkasten" gelandet sind, oder "verbrauchte" Nachrichten aus Tageszeitungen und anderen Printmedien. Dieses Genre Wissenschaftsblogger hat wenig Zeit und belässt die Nachrichten so wie sie sind: "roh und unreflektiert"

3. Das mutige "Allroundtalent"
Merkmal: Blog enthält Themen aus allen möglichen "Wissenschaftsgebieten"?
Z.B. nimmt der Wissenschaftler seinen "Alltag" unter die Lupe. Kinofilme, Auto fahren, Yoghurt essen, Sex - kein Thema ist vor seiner "wissenschaftlichen" Analyse sicher... Wer kommentiert, erfährt erneut, für wie "kompetent" das Allroundtalent sich in fremden "Gewässern" hält....

4. Der soziale Wissenschaftsblogger
Merkmal: Blog präsentiert das Wissenschaftsgebiet des Bloggers nachvollziehbar und gut verständlich. Der Blogger nimmt sich viel Zeit, seine Wissenschaft verständlich zu erklären. Seine Themen versucht er an den Interessen seiner Leser auszurichten. Ein echter "Sozialfuzzi", welcher Wissenschaft aus Idealismus betreibt und im Nachhinein seinen ehemaligen Lehrbeauftragten und Professoren Dank zollt, immer bescheiden auftretend.

5. Der "analytische" Wissenschaftsblogger
Merkmal: Blog präsentiert einen breiten Fächer an wissenschaftlichen Analysen.
Er analysiert mit wissenschaftlichen Methoden journalistische Schlampigkeiten. Seine analytischen Fähigkeiten und seine Gabe, interessant und unterhaltsam zu schreiben, zieht eine große Leserschaft an. Unter Wissenschaftsjournalisten ist dieser Blogger gefürchtet. Denn die Gefahr, dass Chefredakteuren die wissenschaftlichen Oberflächlichkeiten ihrer Journalisten so bekannt werden, schwebt wie ein "Damoklesschwert" über ihnen.

6. Der "puristische" Wissenschaftsblogger
Merkmal: Blog präsentiert Wissenschaft "pur". Jene Blogger stecken gerne mitten in ihrer Dissertation (Doktorarbeit) und nutzen ihren Blog in der Hoffnung auf einen wissenschaftlichen Austausch mit Fachkollegen. Sie stecken noch mitten im akademischen Betrieb, was dazu führt, dass eine Ablösung von der für Laien unverständlichen "Wissenschaftssprache" fast nicht möglich ist.
Oder jene Blogger, welche ihren Blog gezielt für einen Austausch mit ihren Kollegen betreiben.

Dann gibt es noch "Wissenschaftsblogger", welche sich als solche bezeichnen. Ihr Geheimnis ist, dass sie keine akademische Laufbahn hinter sich haben, in verschiedenen Wissenschaftsgebieten sich über das Lesen verschiedener Bücher "schlau" gemacht haben. Fernab von den in der Science Community üblichen Regeln wird gebloggt und echte Wissenschaftsblogger bekommen "Verständnisschwierigkeiten", wenn sie dann Blogthemen ihres Wissenschaftsbereiches bei einem solchen Blogger besprochen finden...

Diesen "unechten" Wissenschaftsblog nenne ich fürs Erste
(). Der Blender
Merkmal: Blog präsentiert wissenschaftliche Themen mit "autodidaktischem" Blick. Der Blogger betreibt Wissenschaft aus einem besonderen Blickwinkel. (Wobei hier angemerkt werden muss, dass diese Form des Bloggens unter Umständen Sichtweisen eröffnet, welche für einen akademischen Blogger - dank seinem akademischen "Tunnelblick" ;-)) neu und anregend sein können.

Eine Gemeinsamkeit verbindet (zunächst) alle Blogger. Sie bloggen fernab jeglicher Kommerzialität, ja auch jeglicher kommerzieller Gedanken. Sie bloggen in der Regel um der Wissenschaft willen. Eine Fähigkeit, welche in den Augen unserer Marktwirtschaft keinen Mehrwert besitzt.
.......Wissenschaft wird als "brotlose" Kunst betrieben.......

Welche "Reinform" oder welche "Mischform" soll ein Wissenschaftsblogger Ihrer / Deiner Meinung nach "verwenden"?

P.S.: Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass das Ziel dieses Beitrages lediglich der Versuch war, die im Internet auffindbaren Wissenschaftsblogs zu beschreiben und zu typisieren, wobei "Reinformen" im o.g. Sinne wohl eher selten vorkommen....

* Ich nutze im Text der Einfachheit halber die männliche Form. Der Leser denke sich bitte die weibliche Form hinzu (immerhin gibt es durchaus auch Wissenschaftsbloggerinnen ;-))

Samstag, 16. Februar 2008

Mindesstandards für Wissenschaftsblogs? Stellungnahmen

Liebe Leser,
ganz herzlich möchte ich mich für die rege Teilnahme bedanken. Ich habe die zentralen Aussagen für Sie/euch einmal zusammengefasst:

Ralf Webseite
Ich erwarte als Nichtwissenschaftler erstmal, daß ich verstehen kann, was mir der Wissenschaftler sagen will. Also: kein Spezialisten- und kein "Denglisch"-kauderwelsch :-)[..] Ein weiteres Argument für größtmögliche Verständlichkeit in Wissenschaftsblogs könnte auch die "Nachwuchsförderung" sein, da Blogs ja auch gerne von Jugendlichen frequentiert werden

Michael Blog Religionswissenschaften
Meines Erachtens werden sich ganz unterschiedliche Wissenschaftsblogs herausbilden: solche für die breite Öffentlichkeit, solche eher für Fachdiskussionen und andere, die z.B. an bestimmten Forschungsthemen arbeiten und die Chancen der Vernetzung und Diskussion nutzen.

FlorianWissenschaftsblog "Astronomie"
Meiner Meinung nach gehört zu den Aufgaben eines Wissenschaftlers ganz eindeutig auch die Wissensvermittlung - einerseits an die Studenten und den wissenschaftlichen Nachwuchs; andererseits auch an die Öffentlichkeit.[..] - den Menschen die Faszination zu vermitteln, die Wissenschaft ausübt![..] diese Faszination muss vermittelt werden! Dazu braucht es keine extremen, komplizierten Erklärungen. Auch keine extrem vereinfachten Beispiele... [..] Wissenschaftsblogging sollte Begeisterung transportieren!

Monika
Für mich gehören "Tagebucheinträge", welche alltägliche Themen ohne wissenschaftlichen Bezug beinhalten eigentlich nicht in wissenschaftliche Blogs.[..]Keine "Wissenschafts-Wiederkäuer": Hier werden Nachrichten, welche bereits von mehreren Onlineanbietern vorgestellt wurden, noch einmal - ohne weitere zusätzliche wissenschaftliche Aufbereitung "wiedergekäut".

Don Quijote Politdelicatessen
finde Wissenschaftsblogs vor allem interessant, wenn diese mir ermöglichen einen Einblick in eine mir fremde Disziplin zu erhalten.

Corax
[..]gerne eine grobe Dreiteilung in:
Was sind unbestrittene Fakten, was sind Indizien für Pro und was spricht eventuell für contra. Persönliche Meinungen des Autors hätte ich gerne gekennzeichnet

FAZIT:
  1. Wissenschaftsblogs : "Artenvielfalt": differenziert nach unterschiedlichem Anspruchsniveau für verschiedene Lesergruppen (für Experten, Laien, Nachwuchs )
  2. Qualitative Ansprüche: Unbestrittene Fakten, Darstellung Pro und Contra, Kennzeichnung der persönlichen Meinung - banale "Newstickerwiedergabe" für einen Wissenschaftsblog "unter Niveau"
Neue Frage D) (neben den Fragen des vorherigen Beitrages ):
  • A) Für welches Publikum sollten Wissenschaftsblogs schreiben?
  • B) Wie sollten Inhalte in Wissenschaftsblogs präsentiert werden?
  • C) Wo sehen Sie, siehst Du die Grenze zwischen wissenschaftlichem "Populärjournalismus" und "echtem" Wissenschaftsjournalismus?
  • D) Welche "Mindestanforderungen" sollte Deiner/Ihrer Ansicht nach ein Wissenschaftsblog erfüllen, damit man ihn auch tatsächlich dieser Bloggruppe zuordnen kann?

Donnerstag, 7. Februar 2008

Was erwarten Sie von einem "Wissenschaftsblog?

  • A) Für welches Publikum sollten Wissenschaftsblogs schreiben?
  • B) Wie sollten Inhalte in Wissenschaftsblogs präsentiert werden?
  • C) Wo sehen Sie, siehst Du die Grenze zwischen wissenschaftlichem "Populärjournalismus" und "echtem" Wissenschaftsjournalismus?
ad A) Die Frage, für welches Publikum schreiben Wissenschaftsblogs, dürfte m.E. in der Antwort von Ralf auf breite Zustimmung stoßen, oder??

ad B) und neu ad C): Hierzu würde ich mich über Kommentare freuen. Denn gerade hier - so denke ich - scheiden sich oft die Geister. Sind Wissenschaftsblogs, in welchen wissenschaftliche Ergebnisse auf ihren Wahrheitsgehalt hin analysiert werden, die Blogs, welche gesucht werden? Oder möchten die Leser kurz und bündig "Neuigkeiten" aus der Wissenschaft ??.....


Hier gibt es Beispiele zu "Wissenschaftsblogs" und zu Diskussionen darüber:

Verzeichnis im Wissenschaftscafe von Marc Scheloske Blogbeispiele: Wissenschaftscafe
Im Blog von Herrn Scheloske wird das "Blogthema" andiskutiert": Wissenswerkstatt
Wissenschaftliche Gemeinschaftsblogs sind: http://scienceblogs.de und http://scilogs.de

Wenn Sie die Blogs besuchen, werden Sie feststellen, dass hier jeder Blogger Wissenschaft anders präsentiert. Ob die Anzahl der "Klicks" aber tatsächlich ein Hinweis für einen "guten" Blog sind, muß sich erst noch erweisen.......

Hier noch ein interessanter Beitrag: Im Blog von Lars hat "Corax" kommentiert:

"[...]Ich möchte Sachverhalte so erklärt bekommen, (als sei ich 5 Jahre alt)* dass ich sie weitestgehend nachvollziehen kann ohne über eine entsprechende Ausbildung in dem Fachbereich zu verfügen. Dabei hätte ich auch noch gerne eine grobe Dreiteilung in:
Was sind unbestrittene Fakten, was sind Indizien für Pro und was spricht eventuell für contra. Persönliche Meinungen des Autors hätte ich gerne gekennzeichnet bzw. es soll deutlich werden wenn etwas „Meinung“ ist.
Witze und andere Auflockerungen lese ich gerne.[...]
*kleiner Scherz

"Die Zeit- Kommentare" zum Thema: hier
Aus einem Kommentar:
"Blogs können nach wie vor eine gute journalistische Recherche nicht ersetzen."

Marc hat in seinem Blog wissenswerkstatt.net gerade die aktuelle "Süßstoff macht dick" -Diskussion aufgegriffen und macht in seinem Beitrag deutlich, wie "mit dicken Schlagzeilen fragwürdige Erkenntnisse verkauft werden". Brauchen Wissenschaftsjournalisten und Wissenschaftsblogs einen Codex, damit unter dem "Deckmäntelchen" angeblicher Wissenschaftlichkeit nicht dauernd "Unheil" angerichtet werden kann???