Dienstag, 4. März 2008

Was nervt in "Wissenschaftsblogs"?

Da hätte ich eigentlich früher drauf kommen sollen. Danke, Florian, für Deinen Hinweis ! Denn es ist tatsächlich leichter zu beschreiben, was man nicht erwartet oder nicht will.....
Daher frage ich nun anders:
Was nervt in "Wissenschaftsblogs" bzw. was soll Eurer Ansicht nach nicht in Wissenschaftsblogs "gebloggt" werden?

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ganz einfach: Nervende Autoren, die nie selber wissenschaftlich tätig waren und einfach nur aktuelle Studienergebnisse unreflektiert zusammenschreiben. "In den USA haben Wissenschaftler gefunden,...", "Eine im xxx-Jornal veröffentlichte Studie zufolge..."

Wenn der Autor nicht eine gewisse Expertise rüberbrngen kann, wird dann in den Kommentaren lustigs vor sich hin diskutiert, was z.B. bei medizinischen Themen nach 8 Postings zum Flamewar Schulmedizin vs. Homöopathie führt. Aber wenn der Blogger das selber nicht einordnen kann...

corax hat gesagt…

„Herzlich Willkommen beim „Frischen Wind“ - dem Weblog, welches sich mit der drohenden Energiekrise und der Energieversorgung der Zukunft auseinandersetzt. Hier finden Sie stets aktuelle Informationen aus der regenerativen Energiebranche, News zur Photovoltaik, zur Windenergie, zur Geothermie sowie zur Biomassennutzung, außerdem kurze Artikel zur Technik regenerativer Energieanlagen sowie zum Themenbereich Energieeffizienz und natürlich die neusten Statistiken zur Nutzung von regenerativen Energiesystemen in Deutschland und rund um die Welt.“

Das mutige "Allroundtalent".

MfG ;-)

Anonym hat gesagt…

Und wieder mein "mutiger" Lieblingskommentator, der sich in der vollständigen Anonymität bei dutzenden Wissenschaftsbloggern bitter beschwert, weil zu viele Fachbegriffe verwendet werden / man nichts versteht / das Thema nicht genehm ist / der Autor eine persönliche Meinung vertritt / der Autor arrogant erscheint etc. pp.

Nun denn - diese Art von Kritik ist sicherlich gestattet, wie ernst man sie als Blogger nehmen muss, sei aber mal dahingestellt. Kein Name, kein fachlicher Background, keine sachlichen Begründungen - nur allgemeine Unzufriedenheit. Das ist schade, aber damit muss man als Blogger wohl leben, denn "allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann..."

Mein Gegenvorschlag: Eigenen Namen verwenden, eigenen Blog eröffnen und etwas Besseres auf die Beine stellen - dann widme ich mich der ständigen Kritik auch gerne und mit ehrlichem Interesse. Bis dahin bin ich froh, dass es sich beim Internet um einen freien Raum handelt, in dem niemand vorgeschrieben werden kann, wie und auf welche Weise er oder sie zu bloggen hat...

Außerdem gilt natürlich: Wem ein Blog nicht gefällt, der wird nicht gezwungen es zu lesen...

Anonym hat gesagt…

"Anonym" ist nicht der Liebligskommentator. Wie kommen Sie darauf? Neigen Sie bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit auch zu vorschnellen Schlüssen?

Hier wurde gefragt und ich habe geantwortet.

Tatsache ist, dass Wissenschaftsjournalismus in Deutschland nicht sehr entwickelt ist und gerade in der Medizin eher gekaufter Journalismus vorherrscht. Die Tradition, dass Wissenschaftler sich an die Öffentlichkeit wenden haben wir ebenfalls nicht so wie in den USA oder UK. In beiden "Disziplinen" Defizite. Denkbar schlechte Vorraussetzungen für eine Wissenschaftsblog-Szene.

Was ich zur Zeit in "Wissenschaftsblogs" sehe - nicht in allen natürlich - ist, dass Trend zum Kramladen geht. Die Autoren fühlen sich bemüssigt bei unterschiedlichen Disziplinen ihren Senf (sorry für die Wortwahl) dazu zu geben. Übrigens auch ein typisches Merkmal der deutschen Blogszene.

Weiterer Trend sind "Laienblogs". Interessierte Laien mit viel Zeit meinen, endlich ein Medium gefunden zu haben, ihre Erkenntnisse und Schlüsse mit der Fachöffentlichkeit zu teilen.

Gerade bei Wissenschaftblogs, wie bei Fachblogs allgemein, wäre eine klare Vorstellung des Autors, mit Qualifikation, hilfreich, um die Texte einzuordnen. Wissenschaftliches Veröffentlichen unterliegt einer besonderen ethischen Sorgfalt. Wissenschaftliches bloggen auch, denke ich. Da sollte man sich z.B. auch mal beim Thema Bildung zurückhalten, auch das Thema viele Kommentare bringt, wenn das blog sich über die Energiewende dreht.

Monika Armand hat gesagt…

Ganz ehrlich: mir sind Kommentatoren auch lieber, welche sich nicht hinter der "Maske" der Anonymität verstecken. Wer sich an die Netiquette immer hält, braucht m.E. sich auch nicht anonym als Kommentator betätigen.

Außerdem werden Kommentatoren mit Namen ernster genommen. Ihre Meinung wiegt mehr. Es ist einfach, aus dem Versteck der Anonymität heraus andere herab zu setzen......

So aber, war meine Fragestellung weniger gemeint. Erwartet habe ich allgemeine, konstruktive Kritik und keine persönlichen Anfeindungen.

Nun hat Christian Reinboth einmal ein Thema angesprochen, was ihn bewegt. So viel Bloggerfreiheit muss ja auch mal sein. Insbesondere hat er selbst darauf hingewiesen, bei diesem Thema nicht vom Fach zu sein, aber dieses Thema einmal diskutieren zu wollen.

Christian Reinboth ist ein hervorragender Empiriker und Analytiker. Dass er wegen eines mal weniger wissenschaftlich, sondern aus Interesse geprägten Postings in seiner gesamten Kompetenz in Frage gestellt wird, ist nicht gerechtfertigt.

Wenn alle so dächten, dann gäbe es bald keine Wissenschaftsblogger mehr.Denn diese wären so gefrustet, dass sie sich fragen, wieso sie eigentlich bloggen sollen. Schließlich bloggen wir alle for nothing! Das sollte der Leser bedenken, wenn er immer tiefgreifende Postings erwartet. Auch jene Blogger müssen mal ihre Brötchen verdienen...und bloggen dann auch mal was auf die Schnelle oder einfach zum eigenen Spass.

Anonym hat gesagt…

Mal eine andere Frage: Was unterscheidet Wissenschaftsblogs von Fachblogs? Wenn ich das Beispiel "Frischer Wind" sehe, dann ist da von Wissenschaft und Forschung nicht viel zu sehen. Jedoch ein Fachblog zum Thema Energiezukunft.

Monika Armand hat gesagt…

@ anonym
Um diese Frage zu beantworten, müssten Sie erstmal definieren, was Sie unter Wissenschaft verstehen und was der Unterschied dann zum "Fach" sein sollte?

Weiter muss man fragen,für wen oder was Wissenschaftsblogs geführt werden. Denn die Leser müssen ja auch im Auge behalten, dass einerseits der Blogschreiber einer Leidenschaft nachgeht und sein Publikum über die Inhalte seines "Blogs" definiert ;-)Das heißt aber im Umkehrschluss, dass er nicht alle Ansprüche gleichzeitig erfüllen kann......

Und: Ich glaube kaum, dass Sie so eifrig seine Beiträge gelesen hätten, wenn die gesamte "Wissenschaftsbreite" hier in die Waagschale des Blogs gegeworfen worden wäre. Da würden sich dann massenweise Leser zu Wort melden, welche Christian Reinboths hervorragenden statistischen Analysen nicht mehr folgen könnten ;-) ....

Anonym hat gesagt…

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